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Die stets größeren Lasten können nicht mehr mit den Steuern
gedeckt werden; in den letzten fünf Jahren wurden jeden Tag eine
Million Kronen 'Schulden gemacht. Die frühere Rentenausgabe ist
heute bei allgemeinem Mangel an Bargeld und großen Ansprüchen
von den früher beinahe unbekannten Weltgegenden nur bei sehr
teueren Bedingungen möglich. Mit wuchernden Schatzscheinen ist
nur eine momentane Abhilfe möglich, kurz, es wird das bisnun noch
mögliche Schuldenmachen von Tag zu Tag schwieriger.
Neue Steuerlasten erträgt die Bevölkerung nicht mehr und so
gelangt man zu dem Zeitpunkte, wo die bisherigen Notmittel nicht
mehr helfen und die bisherige Taktik als in Trümmer zerfallend be
trachtet werden muß.
Das Sparen an den arbeitgebenden Investitionen und an den
produktiven Auslagen wird nur zur schnellen Katastrophe verhelfen
und die Unzufriedenheit vermehren. Eine solche Verminderung der
Auslagen kann als ein Notmittel nicht angesehen werden. Die Eisen
bahnen, Straßen, Schulen müssen gebaut, Flüsse reguliert und Me
liorationen ausgeführt werden, solche Auslagen dürfen aus dem
Staatsbudget nicht gestrichen werden.
Das finanzielle Gleichgewicht zu erhalten, wird stets schwerer und
der Zeitpunkt naht, wo es eine Sache der Unmöglichkeit sein wird,
auf dem bisher üblichen Wege weiter zu verbleiben.
Österreich ist mit der bisherigen Taktik zu dem Endpunkte an
gekommen, wo solch ein weiteres Wirtschaften nicht mehr möglich ist.
Österreich spart an Geldausgaben, ist aber leichtsinnig und verschwen
derisch in bezug auf die Zeit. In dem Wettkampfe ums Dasein ist
aber die Zeit teurer als das Geld, weil man sich in der Hinsicht
mit keinem Anleihen helfen und die vergeudete Zeit nicht auch in
Goldwährung ausleihen kann.
Die anderen modernen Wege müssen trassiert werden und der
Wille der Völker muß die verrosteten 'Räder der mittelalterlichen
Maschine durch moderne auswechseln. Anders geht der Staatswagen
nicht vom Flecke.
Die zweite Serie der Finanzvorlagen: die Zündhölzchensteuer, die
Erhöhung der Erbschaftsgebühren, Versicherungsgebühren, Divi
dendensteuer, Erwerbsteuer von Aktiengesellschaften, die Gerichts
gebühren, sind zwar meisterhaft ausgesuchte Einnahmsquellen, wer
den aber bei den erhöhten Militärauslagen bald nicht mehr ausreichen;