Full text: Der Safranhandel im Mittelalter

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rei'). Zur selben Zeit ist der spanische Safran Gegenstand 
lebhaften Handels von Florenz, in Venedig und Südfrank 
reich, und zwar lassen diese ersten Nachrichten auf einen län 
ger geübten Handel schließen. Pegolotti verzeichnet für die 
Florentiner die Maklergebühr für die Geschäfte in katalo- 
nischem Safran in Pisa und bezeichnet die Sorte als eine den 
italienischen an Güte nachstehende. Auch in Venedig wer 
den zu dieser Zeit dem katalonischen Safran die italienischen 
Sorten vorgezogen, und die den Safranhandel regelnden Be 
stimmungen sind u. a. auch mit Rücksicht darauf erlassen, 
daß die geringer geschätzte Sorte nicht an Stelle einer teure 
ren verkauft wird 1 2 ). Große Bedeutung hat im 14. Jahr 
hundert auch Montpellier für den spanischen Safranhandel. 
Aus einer Urkunde des Jahres 1326 und wieder 1356 lernen 
wir eine fest organisierte Warenschau kennen, die einem 
Safranhändler aus Cervera Fälschungen nachweist 3 ). 
Im Anfang des 15. Jahrhunderts unterscheidet man in 
der Ausfuhr von Barcelona vier verschiedene Sorten: Orta, 
Urgel oder Balaguer. Safran mercader und Safran lestat 4 ). 
Drei von diesen sind auch im florentinischen Handel be 
kannt. Uzzano nennt Orta, Bellingieri und Mercantieri. Die 
beiden letzten der aus Barcelona überlieferten Namen deu 
ten wohl nicht auf die Herkunft. Eine befriedigende Deu 
tung dieser Namen gibt es nicht. Häbler erklärt Safran Mer 
cader als „Kaufmannssafran“ und Safran Lestat (kastil. listo 
= gereinigt, garbuliert) als „gereinigten Safran“. „Orta“ soll 
Zusammenhängen mit huerta = Garten. Für die Ravensbur 
ger Gesellschaft ist in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts 
Saragossa Ausganspunkt des Handels mit Ortsafran. Auch 
Calatavud und Alcaniz gehören zu den Safranmärkten Ara- 
1) Merrifield: Original treatises dating from the XII. the XVITL 
centuries on the arts of painting in oil, miniature, mosaic and on glass. 
2 Bde. London 1849. I. 112 ff. 2) Simonsfeld I Nr. 785. 
3) A. Germain: Histoire du commerce de Montpellier. 2 Bd. 
1861. I S. 471, 474. 
4) K. Häbler: Das Zollbuch derDeutschenin Barcelona (1425—1440) 
und der deutsche Handel mit Catalonien bis zum Ausgang des 16. Jahrh. 
Württemb. Vierteljahrshefte. N. F. X, XI,
	        
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