Full text: Der Safranhandel im Mittelalter

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aus die Deutschen Safran exportieren. Hier fanden sie auf 
dem Markte die Produkte der verschiedenen Anbaustätten 
Italiens, die von Aquila, Apulien und den Marken ‘). Unter 
den zahlreichen Bestimmungen, die in Venedig den Handel 
der Deutschen einschränken, findet sich eine ganze Reihe 
speziell auf den Safranhandel bezüglicher. Aus diesen Be 
stimmungen und den Urkunden, die anläßlich ihrer Über 
tretung ausgestellt wurden, lassen sich hauptsächlich die 
Handelsgeschäfte der Deutschen erkennen. 1301 führt ein 
Deutscher 87 Pfund aus 2 ), 1302 wird ein anderer in Strafe 
genommen, der acht Pfund Safran ohne die vorgeschriebene 
Abschätzung ausgeführt hat 3 ). 1328 finden wir einen Kon- 
rad von Salzburg 4 * ), 1330 einen Ulrich von München 6 7 ) als 
Safranhändler. 1342 soll Safran konfisziert werden, der 
einem Heinrich von Ibbs und seinem Gesellschafter Werner 
gehört c ). In diesen Urkunden ist das Safrangeschäft cha 
rakteristisch ausgebaut. Neben dem Verkauf durch Ver 
mittlung des Sensals und der Aufbewahrung der Ware nur 
im Kaufhaus der Deutschen, ist bei jedem Verkauf eine Unter 
suchung und Abschätzung des Safrans vorgeschrieben, auf 
die mit großer Strenge gehalten wird. Es soll der Fälschung 
und der Vermischung der schlechteren spanischen Sorte mit 
den besseren Sorten aus Toskana und den Marken vorge 
beugt werden. Im späteren 14. und Anfang des 15. Jahr 
hunderts muß sich der Safranhandel der Deutschen nach 
Venedig noch gesteigert haben. Darauf deuten die beredten 
Klagen der Venetianer, als er Ende des 15. Jahrhunderts Ve 
nedig zu umgehen beginnt, und die Anstrengungen, ihn dort 
zu halten. 1409 finden wir als Vertreter der Hanse die 
Gesellschaft Carbo-Veckinhusen aus Lübeck in Venedig. 
Carbo stellt einen Kursbericht für Venediger Ware zu 
sammen, mit u. a. auch Saveran van Tuschan, van Lumbart 
und der Marken ? ). 1420 kauft Johann Ayelinger aus Lau- 
1) Thomas: Capitolare. S. 277. 
2) Simonsfeld I. Nr. 11—13. 3) Simonsfeld I. Nr. 19. 
4) Simonsfeld I. Nr. 80. 5) Simonsfeld I, Nr. 785. 
6) Simonsfeld I. Nr. 802. 
7) Stieda: Hansisch-venezianische Handelsbeziehungen S. 117.
	        
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