Full text: Der Deutsche Post-Zeitungsgebührentarif

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lichung oder wenigstens der größeren Annäherung unter den 
Einzelstaaten. Den ersten ernstlichen Versuch hierzu machte 
eine von Preußen und Oesterreich im Jahre ] 847 nach 
Dresden einberufene Konferenz der deutschen Postverwaltungen. 
Von ihr wurde u. a. auch über das Postzeitungswesen be 
raten. Oesterreich und Baden erachteten es für genügend, 
wenn die Post sich lediglich mit der Beförderung von Zei 
tungen befaßte. Die Konferenz hielt es jedoch nicht für an 
gebracht, „das eigentliche Commissionsgeschäft, welches die 
deutschen Postverwaltungen nun einmal seit langer Zeit 
wirklich übernommen" hätten „und welches dem Publikum 
eine gewohnte Erleichterung" gewähre/) für die Zukunft ab 
zulehnen; die Verleger und das Publikum würden sonst „zur 
Einführung einer veränderten und beschwerlicheren Bezugs 
weise genöthigt werden."^) 
Das Ergebnis der Beratungen über den Postzeitungs 
debit in der Konferenz, die wegen der politischen Unruhen im 
Jahre 1848 vertagt werden mußte, war der Beschluß, das 
Postzeitnngswesen im Verkehr der verschiedenen Verwaltungen 
auf einheitlicher Basis zu regeln. Demzufolge wurde voin 
Preußischen General-Postamt ti:i Jahre 1849 eine ans den 
Dresdner Konferenzbeschlüssen beruhende „Uebereinkunft über 
den Debit und die Spedition der Zeitschriften "°h entworfen. 
Sie bildete die Grundlage zu einem Abkommen über den 
wechselseitigen Zeitungsverkehr, das verschiedene Postver 
waltungen Deutschlands noch im Jahre 1849 abschlössen. 
Dieses Uebereinkonnnen diente im wesentlichen dem am 
6 April 1850 zwischen Preußen und Oesterreich verein 
barten „Dentsch-Oesterreichischen Postvereinsvertrag "^) zum 
Vorbilde, ebenso dem „Revidirten Postvereinsvertrage" vom 
1) Protocolle S. 26. 
2 ) Amtsblatt des Königl. Post-Departements 1849 S. 503; Archiv 
1884 S. 322; Hiittuer 1850 S. 146; Stephan S. 548. 
8) Veröffentlicht im „Preußischen Staatsanzeiger" vom I. Mai 1850 
im „Amtsblatt des Königl. Post-Departements" 1850 S. II ff. und 
im „Prenß. Handelsarchiv" 1857,1. S. 21 f., 1857, II. S. 245 ff., 
300 ff., 484 ff. - Literatur vgl. Archiv 1892 S. 317 ff., Meyer 
S. 312, Weithase S. 8.
	        
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