Full text: Der Deutsche Post-Zeitungsgebührentarif

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5. Dezember 1851 1 ) und dem „Postvereinsvertrage" vom 
18. August 1860 2 ), die von sämtlichen deutschen Postver 
waltungen angenommen wurden. 
Die Frage einer Monopolisierung des Zeitungswesens 
ließen die Verträge außer Betracht. Dies war bei den 
großen Interessengegensätzen zwischen Lehns- und landes 
herrlichem Postwesen erklärlich. „Denn diejenigen Bundes 
länder, die ein eigenes Postwesen betrieben, suchten ihrer 
Postanstalt gesetzliche Vorrechte zu sichern, während die 
übrigen Staaten, deren Postgerechtsame der Fürst von Thurn 
und Taxis zu Lehen hatte, darauf bedacht waren, die Vor 
rechte der Taxisschen Postanstalt nach Möglichkeit zu be 
schränken."^ So kam es, daß Preußen bei der gesetzlichen 
Regelung seines Postweseus im Jahre 1852 4 ) den „Post 
zwang" für die der Stempelsteuer unterliegenden Zeitungen 
und Anzeigeblätter einführte, d. h. es wurde verboten, diese 
Preßerzeugnisse auf andere Weise als durch die Post zu 
befördern?) Die Novelle zum Preußischen Postgesetz vom 
21. Mai 1860b) beschränkte den Postzwang auf Zeitungen 
politischen Inhalts. 
Nach der Gründung des Norddeutschen Bundes trat im 
deutschen Postwesen eine große Vereinheitlichung ein, da das 
Bundespostwesen nunmehr als einheitliche Staatsverkehrs- 
Anstalt eingerichtet und verwaltet wurde?) Die gesetzliche 
1) G. S. 1852 S. 401 ff. 
2 ) G. S. 1861 S. 25. 
3) Grcve S. 19. 
4 ) Preußisches Postgesetz v. 5. Juni 1852 (G. S. 1852 S. 345). 
°) A. a. O. 8 5. - Gesetz 1852 Berlin S. 91 f. ; Archiv 1884 S. 296. 
6) G. S. 1860 S. 209 § 3. 
7 ) Art. 48 der Bundesverfassung (B. G. Bl. 1867 S. 14 ff.). - 
Aus den 17 deutschen Postverwaltungen, die bisher bestanden hatten, 
schieden aus: 1) Oesterreich 1866; 2t Luxemburg 1867 (Londoner Ver 
trag v. 11. Mai 1867 - Staatsarchiv 1867 Bd. 13, ll S. 13 -); 
3) Hannover 1866 (G. S. 1866 S. 889); 4) Holstein 1866 (G. S. 
1866 S. 890); das Postwesen Lauenbnrgs hatte Preußen schon seit 
1864 übernommen (Vgl. auch das Wiener Fri.denstraktat v. 30. Ok 
tober 1864 und die Konvention von Gastein v. 14. August 1865 - 
Staatsarchiv 1864 Vll. Bd. S. 322; 1865 IX. Bd. S. 288-); 
(5 Thurn und Taxis 1867 (G. S. 1867 S. 353 ff.); selbständig 
blieben: Bayern, Württemberg und Baden.
	        
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