Full text: Der Deutsche Post-Zeitungsgebührentarif

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raschen und regelmäßigen Nachrichtendienst?) Schon der re 
daktionelle Teil wirkt mit seiner Fülle an aktuellem Stoff, 
mit seinen allgemeinen politischen, handelspolitischen und wirt 
schaftlichen Meldungen?), mit den Nachrichten über wissenschaft 
liche und technische Vorgänge und mit seiner Kritik gestaltend 
und verändernd aus die Konjunktur, auf die Börse, auf Handel 
und Industrie, auf die ganze Volkswirtschaft ein. Wichtiger 
noch sind die gesondert zusammengestellten Nachrichten über 
Handel und Industrie, Verkehrs- und Finanzwesen, Saaten 
stand und Ernte usw., die einen besonderen Teil des mo 
dernen Tageblatts, den .Handelsteil, bilden. 
Jede Zeitung, die als maßgebend gelten will, sorgt 
dafür, daß sie durch sachgemäße, unbeeinflußte Berichte und 
Belehrungen in ihrem Handelsteil dem Publikum ein zuver 
lässiger und unparteiischer Berater ist. Der vielseitige aktuelle 
Inhalt des Handelsteils gibt den Produzenten und Konsu 
menten jeweils von der Lage des Weltmarkts Kenntnis. 
Er stellt die unentbehrliche Grundlage für die Spekulations 
geschäfte der Kaufleute und Kapitalisten mit Waren und 
Effekten dar. Großen Wert besitzt er für die verschiedenen 
wirtschaftlichen Maßnahmen und Abschlüsse sowie für die 
private Vermögensanlage. Hierfür kommen namentlich die 
in einer scharf hervortretenden Rubrik des Handelsteils be 
sonders zusammengestellten Kursberichte der Börsen in Betracht. 
h Vom 1. Oktober 1849 ab wurde in Preußen die „Benutzung 
der electro-maguetischeu Telegraphen Seitens des Publikums" gestattet 
(Amtsbl. des Königl. Post-Departements 1849 S. 354). 
2 ) Schon in der periodischen Presse des 17. Jahrhunderts fanden 
sich Schiffahrtsnachrichten und Mitteilungen über Warenhandel (Bode 
S. 27 ff.). — Stieler S. 139: „Der Kaufleute Nutz von den Novellen 
erscheinet fast alle Post-Tage: Sintemahl fast kein Stand, welcher auff 
dieselben mehr halte, als dieser: Wie sie dann dieser Orten, (etwa zu 
Leipzig) was für Wahren hier oder dar ankommen, in welcher Menge 
und welchem Preiß sie verkanfft und ersteigert worden, oder gefallen? 
Die genaueste Nachricht haben" (Aehnlich von Beust III S. 661). — 
von Beust III S. 661: „eignet sich die Kanfmannschafft fast das 
meiste von dem Nutze» derer Zeitungen zu; weil selbige nicht ohne Grund 
behauptet, daß sie zu den gedruckten Nouvellen nicht nur vieles bey 
tragen, sondern auch dieser selbst wegen des Gewerbes mit auswärtigen 
Völckern, ohne Nachtheil ihrer Handlung, nicht entbehren könne".
	        
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