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mächtiges Vorgehen von der Berliner Kommission abwies, und, ohne den
Brauherren schwächliche Zugeständnisse zu machen, dieselben doch, falls es
zum Kriege kam, von vornherein ins Anrecht sehte. And beides erfüllte sie
mit wahrhaft meisterhaftem Geschick. Sie verbindet Festigkeit und Würde
mit kluger Amsicht. Li er ihr Wortlaut, der im „Vorwärts" vom 10. Mai
1894 an hervorragender Stelle mit erklärender Einleitung veröffentlicht wurde:
An den Verein der Brauereien Berlins und der Amgegend,
zu Länden des Vorsitzenden, Lerrn Brauereibesitzer Max Lappoldt.
„Antwortlich des Schreibens der vereinigten Brauereien Berlins
und Amgegend vom 8. d. M. erlauben wir uns, Ihnen folgendes mit
zuteilen :
Die Berliner Gewerkschaftskommission steht dem Beschlusse der
Volksversammlung vom 6. Mai in Rixdorf. betreffend den Boykott
der Vereinsbrauerei, vollständig unbeteiligt gegenüber. Dieser Beschluß
ist ohne unser Zutun gefaßt worden. Wir haben bisher weder Anlaß
gehabt, uns zustimmend zu demselben zu äußern, noch sind wir in der
Lage, wie es in der Zuschrift der vereinigten Brauereien von uns ver
langt wird, denselben rückgängig zu machen.
Die Berliner Gewerkschaften, welche zu vertreten wir die Ehre
haben, haben bisher weder einen solchen oder ähnlichen Beschluß ge
faßt, noch ist die Absicht laut geworden, unsererseits in gleicher Weise
vorzugehen.
Wir haben den Ausschluß der Böttcher seitens einzelner Brauereien
als eine interne Angelegenheit der Beteiligten betrachtet und behandelt,
bei der allerdings unsere Sympathien wie wohl die Sympathien der
gesamten Arbeiterschaft auf seiten der gemaßregelten Arbeiter stehen.
Ein Vorschlag aber, weiter zu gehen, und speziell der, einen Boykott
gegen eine der beteiligten Brauereien zu erklären, ist weder von uns
noch von irgendeiner anderen Organisation der Berliner Arbeiterschaft
bis jetzt in Erwägung gezogen worden.
Indem wir unter solchen Amständen das Verlangen der vereinigten
Brauereien, den Rixdorser Boykottbeschluß rückgängig zu machen, ab
lehnen müssen, da uns zu einem solchen Vorgehen sowohl die Legitimation
wie auch die Möglichkeit des Erfolges fehlt, wollen wir nicht verfehlen,
unserem Bedauern darüber Ausdruck zu geben, daß seitens der ver
einigten Brauereiunternehmer, ohne sich vorher die Mühe zu machen,
sich genügend zu informieren, ganz unbeteiligte Arbeiter gemaßregelt
worden sind und noch weitere Kreise derselben mit Maßregelung be
droht werden.
Indem wir uns der Äoffnung hingeben, daß nach vorstehender Klar
stellung unsererseits die vereinigten Brauereien von ihrer Absicht, die
Zahl der Gemaßregelten zu vermehren, abstehen werden, fügen wir
noch den Wunsch bei, daß auch die Differenz mit den Böttchern recht
bald zu beiderseitiger Befriedigung beigelegt werden möge.
Sollte aber wider Erwarten und gegen unseren Willen seitens der
vereinigten Brauereien der in der Zuschrift vom 8. Mai angedrohte
Angriff auf die gesamte Arbeiterschaft Berlins inszeniert werden, so
sehen wir dieser Eventualität mit voller Seelenruhe und in dem Bewußtsein
entgegen, daß einer solchen Provokation gegenüber — an deren Möglich,
keil wir aber nicht glauben wollen — die Arbeiterschaft Berlins ihre
oft bewährte Solidarität aufs neue und in glänzender Weise betätigen
würde.