Full text: Die Berliner Arbeiterbewegung von 1890 bis 1905

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bürg war, gab eine von —*•*- Der neueste preußische Waisenknabe. 
Karl Legten verfaßte c--»» 
Schrift „ DasKoalitions- 
gesetz in Theorie und 
Praxis" heraus, die ein 
geradezu erdrückendes 
Material gegen die Be 
hauptungen der Re- 
gierungsdcnkschrift er 
brachte. Den sozialisti 
schen freien Gewerk 
schaften traten im Protest 
gegen die Vorlagen die 
Lirsch-Dunckerschen und 
die christlichen Gewerk 
vereine zur Seite, und in 
gleichem Sinne erhoben 
bürgerliche Sozialrefor 
mer aller Schattierun 
gen ihre Stimme. So 
stark war die Gegen 
bewegung, daß, als am 
19. Juni die Vorlage 
im Reichstag zur Ver 
handlung kam, nur die 
Redner der konservati 
ven Parteien sich rück 
haltlos für sie erklärten. 
Reben den Rednern 
der Sozialdemokratie 
sprachen sich auch die 
des Zentrums und der 
freisinnigen Gruppen 
sowie der Rativnallibe- 
rale Bassermann ent 
schieden gegen sie aus, 
allerdings in anderer 
Tonart und Motivie 
rung, und Herr Basser 
mann nicht für die ganze 
nationallibcrale Partei. Aber der Gesamteindruck der Debatte, die vier 
Tage in Anspruch nahm, war doch ein solcher, daß der Regierungs 
entwurf nicht einmal einer Kommission überwiesen wurde. Am 20. No 
vember 1899 kam er in zweiter Lesung zur Verhandlung, bei welcher 
Gelegenheit der von den Großindustriellen beeinflußte rechte Flügel der 
Nationalliberalen der Regierung zu Lilfe zu kommen suchte. Indes konnte 
diese Schutztruppe das Schicksal der Vorlage nicht retten, sie ward na ) 
kurzen Erklärungen der Vertreter des Zentrums und der Linken g a 
abgelehnt. 
*03^* 
24. Monolog aus dem Reichstag 
Der ungeschützte Arbeitswillige: Wat mach'ick nu? 
Aus der Kulturdestille haben sie mir rausjeschmissen, Posa- 
dowsky is 'n Jcizkragen un siebt nischt mehr, bleiben nur noch 
Mirbach, Klinckorvströin, Stumm im det preußische Lerren- 
haus, die halten feste zu mir, — also auf nach dem Dönhoff 
platz! „Wahre Jakob".
	        
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