Full text: Die Einrichtungen der preußischen Landkreise auf dem Gebiete der Kriegswirtschaft

durch den Verkauf entstehenden Unkosten, an die Arbeiter weiter 
gegeben würden. Im ersten Monat des Bestehens wurden für 
rund 38 000 M. Wurstwaren hergestellt und der Umsatz steigerte 
sich. nach und nach, seitdem vom Kriegsamte Saarbrücken auch 
weitere mittlere und kleinere Betriebe dem Verbände zur Er 
nährung zugewiesen wurden, von Monat zu Monat, bis er endlich 
im Dezember 1917 zum ersten Male eine Million erreichte. Ins 
gesamt wurden im Jahre 1917 für rund 5 Millionen Mark Wurst- 
und Fleischwaren an die Werke abgegeben. Von vornherein bestand 
die Absicht, den Verband nicht zu einem Erwerbsunternehmen 
auszubauen, sondern lediglich den Zweck zu erfüllen, die Er 
nährung der Arbeiter zu gewährleisten. 
Im Oktober 1916 regte dann der Vorsitzende der Reichs 
fleischstelle nach einer Besichtigung der Anlagen an, man möge 
dem Verbände eine K n o ch e n f e t t g e w i n nu n g s - A n - 
läge angliedern, um so auch die Fettlieferungen für die Arbeiter 
zu verbessern. Dafür war man gezwungen, sich nach geeigneteu 
Räumlichkeiten umzusehen, die sich in einer stillstehenden Brauerei 
fanden, und da daselbst sich auch zwei vollständige Kühl- und Dampf 
maschinen mit den notwendigen Dampfkesseln vorfanden, faßte 
man den Entschluß, in Verbindung mit der Knochenentfettung auch 
eine Gefrieranlage zu errichten, um so die Möglichkeit zu 
haben, größere Vorräte an Fleisch und Rohmaterialien für den 
Sommer zurückzustellen. Die Knochenentfettung allein durch den 
Verband zu betreiben, erwies sich als nicht empfehlenswert, da die 
auf diese Weise zu erreichenden Knochenmengen nicht ausgereicht 
hätten, um die kostspielige Anlage ertragreich zu machen. Ans 
diesem Grunde setzte man sich mit der stellvertretenden Inten 
dantur des XXI. Armeekorps in Verbindung und gründete mit 
dem Korpsschlachtamt Saarbrücken, welches der stellvertretenden 
Intendantur untersteht, eine Knochensettgewinnungs-GLsellschaft 
m. b. H. mit einem Kapital von 100 000 M., das zur Hälfte der 
Verband, zur anderen Hälfte die stellvertretende Intendantur 
übernahmen. Infolge dieses Zusammengehens wurden derartige 
Mengen Knochen angeliefert, daß die Knochenentfettung nicht nur 
ertragbringend wurde, sondern auch aus den Ergebnissen die sehr 
hohen Betriebskosten für das Gefrierhaus zum größten Teile, 
gedeckt werden konnten. Den größten Teil der Kosten für die Er 
richtung des Gefrierhauses mutzten die dem Verbände an 
geschlossenen Werke unter Verzicht auf Verzinsung leisten, so daß 
auch diese sonst uneinträgliche, kostspielige Anlage nickt ungünstig 
auf die weitere Gestaltung des Verbandes einwirkt."
	        
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