Full text: Kritische Studien zum wirtschaftlichen Problem des Zwei- und Dreischichtensystems in Hochofenbetrieben

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Gichter und Schmelzer, die auch im Mittelpunkt der Zeit- 
studien der Betriebsleitung standen. 
Deren Tätigkeit ist gleich allen sonstigen Vorgängen 
mechanischer und chemischer Art eingegliedert in die 
„Wirkungsfolge, die einen. Betrieb ständig durchströmt“. 
„Diese Folge wiederkehrender Wirkungen kraft eigener 
Wirkung speisen zu helfen“ !), darin besteht das ganze 
Handeln z. B. der Gichter auf der Gichtbrücke und in Ab- 
hängigkeit davon der Koks- und Kalksteinlader auf der 
Hochofensohle. Ebenso ist das Tun und Treiben der 
Schmelzer auf der Arbeitsbrücke lediglich „als Zutat zu 
dieser Wirkungsfolge“ zu verstehen. „Ganz und gar un- 
selbständig zu sein, bei seiner fortwährenden Wiederholung, 
ergibt den ersten Wesenszug dieses Handelns“, als dessen 
zweiten wir „das Bruchstückhafte, Fragmentarische“ seiner 
Art bestimmen können; denn zur Erfüllung des grund- 
sätzlich einzigen Zweckes, auf den jeder Werkbetrieb aus- 
gerichtet ist, zur Herstellung eines Produktes, hier also 
des Roheisens, steuert die Tätigkeit der Gichter durch die 
Beschickung im Verlauf der Wirkungsfolge „stets nur 
wiederkehrende Teile“ bei. 
Im Hochofenbetrieb liegen also bei Beschickung und 
Abstich typische Formen des „betriebsgerechten 
Handelns“ vor, „das mit seiner ganzen Eigenart den Betrieb 
bejaht, in dem es selber in stetem Einerlei verläuft“, ein 
Handeln, dessen Träger in der vollen Betriebsgebundenheit 
stehen. T 
Zu diesem betriebsgerechten Handeln, das durch den 
Betrieb beherrscht wird und jener „ausführenden Arbeit“ 
gleichzusetzen ist, tritt in scharfen Gegensatz das „be- 
triebsgestaltende Handeln“, das über den Betrieb 
herrscht.‘ Dieses betriebsgestaltende Handeln hat es mit 
*) Diese und die folgenden Zitate und Begriffe sind dem zitierten 
Aufsatz von v. Gottl-Ottlilienfeld (vgl. S. 16, Anm. 2) entnommen.
	        
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