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ERSTER TEIL: GEOGRAPHISCHE GÜTERLEHRE
500 km
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3 Weinanbaugebiete
— Nordgrenze des Weinbaues
48. Die Hauptweingebiete Süd- und Mitteleuropas.
von neun nördlichen Departements, wird Weinbau überall in Frank-
reich betrieben, der Schwerpunkt liegt aber in den Flußtälern des
Südens, wo in manchen Gegenden der Rebenbau als Alleinkultur Wirt-
schaft und Landschaft beherrscht. Im ganzen ist eine Fläche von
rund 14000 qkm, also fast von der Größe des Freistaates Sachsen,
unter Weinkultur. Der an sich stark schwankende Jahresertrag beträgt
im Mittel 50000 hl. Als besondere Sorten sind zu nennen die in der
Nähe der Weingrenze gedeihenden Champagnerweine des Vesley-
und Marnetals, deren Verarbeitung zu dem moussierenden Kunst-
produkt des „Champagners“ erst im 18. Jahrhundert erfunden wurde.
Die Zentren der Schaumweinbereitung sind heute Reims und Epernay.
Als beste Qualitätsweine gelten die Weine Burgunds (Cöte d’Or) und
die Bordeauxweine. An den Hängen von Burgund sind Mäcon
und Nuits die berühmtesten Weinorte; die nach dem Ausfuhrhafen
Bordeaux benannten Weine werden besonders auf der Halbinsel
Medoc sowie an den Kalkhängen des Garonne- und Dordognetals
gebaut. Die Weine der Charente werden in Cognac‘ zu dem Brannt-
wein gleichen Namens verarbeitet.
Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre des vorigen
Jahrhunderts erlitt der französische Weinbau einen schweren Schlag
durch die Schäden der Reblaus (Phylloxera).
Das gefährliche Insekt wurde schon Ende der sechziger Jahre von Amerika
eingeschleppt. Von Frankreich verbreitete es sich zu Anfang der achtziger Jahre
nach Österreich, der Schweiz, Deutschland und gelangte allmählich in alle Wein-
oau treibenden Länder Europas, von denen außer Frankreich besonders noch
Ungarn unter ‚seinen Schädigungen zu leiden hatte. Da die Weinstöcke der
Rebengebiete im Osten der Vereinigten Staaten, also in der Heimat des Insektes,
gegen dessen Einflüsse immun sind, kam man in Frankreich auf den Gedanken,
einheimische Reben auf amerikanische Stöcke aufzupfronfen und fand so das