Full text: Allgemeine Gesellschaftslehre

196 IV. Kapitel. a 
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lichen, die französische Worte sind, als identische wirkende Bedingungen 
für besondere Assoziationen wüßte, gar keinen einzigen fran- 
zösischen Satz bilden, geschweige denn französisch sprechen. Weiß 
nun jemand um besonderes identisches Körperliches als Bezeichnungs- 
körperliches (Satz), so kann er dann auch in anderer als in Behauptungs- 
Absicht danach streben, Besonderheiten jenes Bezeichnungskörperlichen 
(Satzes) zu verwirklichen. „Satzbildungs-Streben“ nennen wir 
jedes Streben, in welchem jemand ohne Behauptungs-Absicht 
darauf zielt, ein Körperliches zu verwirklichen, welches er als Be- 
zeichnungs- Körperliches (Satz) weiß, „Satz bilden“ nennen wir 
das solchem Streben gegebene „eigene gegenwärtige Leisten“, „Satz- 
bildungs-Streben“ ist entweder ein „Streben nach Bildung eigen- 
bezogenen Satzes“, d. h. eines Satzes, hinsichtlich dessen sich der 
Strebende bezeichnungsempfänglich weiß, oder ein „Streben nach 
Bildung eigen- und anderbezogenen Satzes“, d. h. eines Satzes, 
hinsichtlich dessen der Strebende sich und Andere bezeichnungsempfäng- 
lich weiß, oder ein „Streben nach Bildung anderbezogenen 
Satzes“, d. h. eines Satzes, hinsichtlich dessen der Strebende nur An- 
dere bezeichnungsempfänglich weiß. Ebenso unterscheiden wir ein 
„‚eigenbezogenen Satz bilden“ von einem „eigen- und ander- 
bezogenen Satz bilden“ und von einem „Aanderbezogenen 
Satz bilden“, Ein „eigen- und anderbezogene Sätze bilden“ liegt 
z. B. vor, wenn jemand einsam in französischer Sprache spricht, um 
sich im Gebrauche dieser Sprache zu bilden, oder wenn jemand laut 
deklamiert, um sich Lust am schönen Klange zu wirken, oder wenn 
Matrosen „Signalisieren mit Flaggen“ üben. In allen diesen Fällen 
fehlt die Behauptungs-Absicht, d. h. die Absicht, jemandem den Ge- 
danken zugehörig zu machen, der bezeichnete Gedanke gehöre dem 
Strebenden zu. Sagt z. B. jemand, der deutsche Sätze der Übung halber 
laut ins Französische übersetzt: „Il pleut“, so bildet er einen Satz, 
für welchen nach seinem Wissen er selbst und Andere bezeichnungs- 
empfänglich sind, aber er „bezeichnet“, „behauptet“ nicht „gegenwärtigen 
Regen“. Ein „anderbezogene Sätze bilden“ liegt vor, wenn jemand ein 
französisches Schriftstück „mechanisch“ abschreibt, d, h. ohne der franzö- 
sischen Sprache kundig zu sein, oder wenn jemand über Auftrag Flaggen- 
signale gibt, ohne daß ihm selbst die Empfänglichkelt hinsichtlich 
solcher Signale zugehört. Von dem „Behauptungs-Streben“ und dem 
„Satzbildungs-Streben“ unterscheidet sich das „auf Weckun g von 
Bezeichnungs-Empfänglichkeit zielende Streben“, in 
welchem darauf gezielt wird, einer Seele hinsichtlich eines besonderen 
identischen Körperlichen eine Bezeichnungs-Empfänglichkeit zugehörig 
zu machen, d. h. den Gedanken, daß besondere identisch begründete 
Wirkenszusammengehörigkeiten bestehen, in welchen besonderes iden-
	        
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