Full text: Der Safranhandel im Mittelalter

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net für die florentinischen Kaufleute den Weg von Aquila 
nach Florenz und veranschlagt die Zoll- und Transport 
kosten, die auf einen Transport von 500 Pfd. fallen. — Von 
den Abruzzen aus verbreitet sich die Kultur nach Umbrien, 
wo die Ravensburger Gesellschaft in Foligno Einkäufe ab 
schließt 
Die dritte italienische Sorte, die schon zu Pegolottis 
Zeit bekannt ist, ist die aus der Mark Ancona. Pegolotti er 
wähnt den Zoll, der in Pisa und Siena vom Mark-Safran er 
hoben wird. Uzzano kennt Sonderbestimmungen über den 
Safranhandel aus der Mark über Florenz nach Pisa; doch 
wird überwiegend der Export nach Venedig gewesen sein, 
wie überhaupt der Handel der Marken von Venedig be 
herrscht wird. Pasi hebt die Sorte von Fabriano hervor. 
Später erst tauchen die Sorten aus Apulien und der 
Lombardei in den Quellen auf. Die Hauptzeugnisse für sie 
liefern erst die Quellen über den Safranhandel der Deut 
schen. Die Sorte Pülsch ist im 15. Jahrhundert in Venedig 
und in Deutschland wohlbekannt. Pasi kennt Safran von 
Terra di Otrento und von Bari. Vielleicht handelt es sich 
hier um eine Ausdehnung der Kultur der Abruzzen, da der 
Safran von Aquila auch von Apulien aus zu Schiff exportiert 
wird. 
Um eine Ausbreitung der toskanischen Kultur könnte 
es sich in der Lombardei handeln, wenngleich die lombar 
dische Sorte qualitativ von der toskanischen unterschieden 
wurde. So führt 1409 der venezianische Bericht Peter Car- 
bos beide Sorten getrennt auf 1 2 3 ). Auch der Florentiner Uzzano 
kennt den Zafferano lombardo; Pasi verzeichnet die Sorte 
vom Contado von Crema als die eine unter mehreren lom 
bardischen Sorten. 
Vereinzelt angeführt erscheint dann von italienischen 
Sorten noch Safran aus dem Patrimonium s ). 
1) Ravensburger Papiere 53. 
2) W. Stieda: Hansisch-venetianische Handelsbeziehungen im 
15. Jahrh. Festschrift der Landesuniversität Rostock 1894. S. 117. 
3) Uzzano S. 45.
	        
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