Untersuchung der Schlempe.
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wicht der Maische in demselben Verhältnis erhöht als dasjenige eines Gemisches
von Alkohol und Wasser (mit gleichem Alkoholgehalt).
Man kann daher aus dem spezifischen Gewicht vor und nach dem Kochen der
Maische auf deren Alkoholgehalt schließen.
Ist S • — spezifisches Gewicht der Maische vor dem Kochen,
S-l = „ „ „ „ nach dem Kochen,
1 = „ „ des Wassers,
so verhält sich:
S x : S = 1: x oder x = 8 ^ 1 oder x = 1 — (Sj—S).
Man ermittelt daher das spezifische Gewicht des durch wiederholtes Schütteln
in einer geräumigen Flasche von Kohlensäure befreiten und auf 15,5° temperierten
Maischefiltrats (etwa 200 g), kocht dieses auf die Hälfte ein, läßt erkalten, füllt mit
Wasser hei 15,5° wieder bis zu 200 g auf und ermittelt das spezifische Gewicht
dieser entgeisteten Flüssigkeit.
Ist S = 1,008 (vor dem Kochen), S t = 1,024 (nach dem Kochen), so ergibt sich:
1 008 x* 1
x = = 0,9844 oder x = 1 — (1,024 - 1,008) = 0,984.
Eine alkoholische wässerige Flüssigkeit von 0,9844 enthält aber nach Tabelle
No. XVII am Schluß = 9,79 Gewichtsprozente oder 12,13 Volum-Prozente Alkohol.
So viel Alkohol enthält also das Maischefiltrat; um den der ursprünglichen
treberhaltigen Maische zu finden, muß das Tr eh er-Volumen berücksichtigt werden,
kind (wie oben S. 665) für 1 1 Maische 43,6 ccm Treber und 956,4 ccm Maischefiltrat
gefunden, so ist der Alkoholgehalt der ursprünglichen Maische = 9,36
Gewichtsprozent, Die sonstigen Alkoholbestimmungsverfahren kommen bei Maische
Dicht in Betracht.
VIII. Untersuchung der Schlempe.
Über die Untersuchung der Schlempe vergl. unter „Futtermittel" S. 258.
W Märcker hat in seinem Handbuch der Spiritusfabrikation ein Verfahren an
gegeben, wie man je nach der Ausbeute an Alkohol die Zusammensetzung der Schlempe
aus der verwendeten Menge Rohstoff berechnen kann. Hierbei geht er von der
Annahme aus, daß mit Ausnahme des Stärkemehles alle anderen Bestandteile des
Rohstoffes in die Schlempe übergehen, und daß für die sonstigen aus der Stärke
entstehenden Gärungsnebenerzeugnisse je nach Maßgabe der für 1 kg Stärke er
haltenen Alkoholausheute eine Korrektion anzubringen ist usw.
Die Zusammensetzung der Kartoffel kann bis auf den Gehalt an Stärkemehl,
her jedesmal zu ermitteln ist, als ziemlich unverändert angesehen werden. M. Mär oker
Rgt für diese und die Gerste folgende Durchschnittszusammensetzung zu Giunde.
Kartoffeln.
Gerste
Wasser
Nh.-Substanz
Fett
Stärkemehl
Unvergärbar e
Extraktstoffe
Rohfaser
Asche
°/o
°/o
»/.
0/
10
°/o
°i
Io
°/o
- 1 )
2,2
0,2
X
0,7
0,7
1,1
14,3
10,0
2,3
60,0
3,4
8,5
1,5.
Die Vergärung der Stärke fällt verschieden aus; man kann annehmen, daß
ln Maischen, welche mit etwa 20 °/ 0 Saccharometer angestellt werden, von 100 Teilen
( er m den Maischrohstoffen enthaltenen Stärke unvergoren bleiben:
angenommen
') D er Wassergehalt der Kartoffeln wird je nach dem Stärkemehlgehalt verschieden
er ist also bei 20,0 °/ 0 Stärke = 75,1 °/ 0 .