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Obst- und Beerenfrtichte sowie deren Erzeugnisse.
suchung des Eohr- und Invertzuckers, wovon nur die reinste Sorte verwendet werden
soll (vergl. S. 619). Ein mit Ultramarin gebläuter Rohrzucker ist nachteilig für die
Weinbereitung. Um auf Ultramarin zu prüfen, bringt man eine kleine Menge Zucker mit
wenig Wasser durch Erhitzen zum Schmelzen; das Ultramarin gibt sich dann als ungelöster
blauer Farbstoff zu erkennen. Über die Untersuchung des Stärkezuckers vergl. S. 655.
VIII. Hilfsstoffe bei der Kellerbehandlung.
1. Schönungsmittel. Als solche kommen in Betracht:
a) Hausenblase (Schwimmblase von Aoipenser Huso und anderen Hausenarten). Zur
Verfälschung dienen auch die Schwimmblasen anderer Fische, sowie eigens zubereitete
Schaf- und Ziegendärme. K. Windisch empfiehlt keine gemahlene Hausenblase, sondern
die beste (russische) Hausenblase von weißer, durchscheinender Beschaffenheit sowie ohne
Geruch und Geschmack zu verwenden; sie enthält etwa 15 °/ 0 Stickstoff und 0,6 °/ 0 Asche.
b) Gelatine. Sie findet in zwei Formen, der Gelatine Lain6 und der Gelatine
für Kochzweoke, Verwendung. Brstere, ein französisches Erzeugnis, löst sich infolge
längeren Kochens bei der Zubereitung leichter in Wasser, gelatiniert nicht mehr, wirkt
aber auch nur schwach schönend. Von der Kochgelatine sollen nur dünne, farblose, durch
sichtige Blätter, deren Lösung weder leimartig noch seifenartig oder schwach faulig schmeckt,
verwendet werden.
c) Eiweifs. K. Windisch empfiehlt stets die Anwendung von natürlichem Bier
eiweiß, nicht das getrocknete Eiweiß; letzteres, ein gelblich weißes Pulver, soll nicht faulig
riechen und schmecken.
d) Kasein. Das getrocknete Milchkasein soll ein lockeres, weißes Pulver ohne Ge
ruch und Geschmack bilden und sich in kaltem oder lauwarmem Wasser beim Verrühren
zu einer milchig trüben Flüssigkeit lösen.
e) Spanische Erde (Tierra di vino). Dieselbe ist als Verwitterungserzeugnis vom
Feldspat ein äußerst feinpulveriger Ton, der leicht riechende Stoffe aufnimmt. Um auf den
Geruch zu prüfen, übergießt man sie mit Wasser; stark riechende spanische Erde soll nicht
verwendet werden. Manche spanische Erden des Handels enthalten auch erhebliche Mengen
von kohlensaurem Kalk, welcher einen Rückgang der Säure im Wein bewirken kann. Die
Bestimmung des kohlensauren Kalkes erfolgt nach S. 15 bezw. S. 102, der Ton wird nach
S. 107 untersucht.
f) Tannin. Falls die Anwendung von Gerbstoff zum Schönen des Weines erforderlich
ist, soll man nur reinsten Galläpfelgerbstoff anwenden, der einen reinen zusammenziehenden
Gerbstoffgeschmack besitzen und sich in Wasser zu einer klaren, nur wenig gefärbten
Flüssigkeit lösen soll.
Außer diesen altbewährten Schönungsmitteln werden vielfach noch neue besondere
Mittel für diesen Zweck im Handel angepriesen, die aber durchweg eine verwerfliche Zu
sammensetzung besitzen. So bestand nach K. Windisch Heins Schnellklärmittel
aus zwei Flüssigkeiten, von denen die eine Zinksulfat, die andere Ferrocyankalium enthielt.
Münters Sohnellklärmittel bestand ebenfalls aus zwei Flüssigkeiten; die eine enthielt
Ferrocyankalium und Kaliumkarbonat, die andere Zinksulfat, Borsäure, Salizylsäure, Hausen-
blase und Gelatine, Durch beide Klärmittel gelangt Zink in den Wein; letzteres verbietet
sich auch wegen des Gehaltes an Borsäure und Salizylsäure.
Limpidol war eine Lösung von Eiweiß in Kali unter Zusatz von Borax, der verboten
ist; Albumine liquide war eine durch schweflige Säure haltbar gemachte, mit einem gelben
Farbstoff versetzte Hausenblasensohöne, Clarifiant Lamolle dasselbe, aber ohne gelben
Farbstoff.
2. Sonstige Hilfsstelle hei der Kellerbehaudlung.
a) Schwefel zum Einbrennen der Fässer. Hierzu soll nur reiner, kein mit Ge
würzen vermischter Schwefel verwendet werden. Die aus reinem Schwefel hergestellten
Schwefelschnitte sind rein gelb. Mitunter kann der Schwefel auch Arsen enthalten. Man
prüft hierauf nach S. 178, K. Windisch schlägt folgendes einfache Verfahren vor;
„Man bröckelt den Schwefel von der Schnitte ab, bringt 1 g davon in ein Probier
röhrchen, gibt 15 Tropfen Ammoniak (Salmiakgeist) und 2 ccm destilliertes Wasser hinzu,