Viehsalz
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Vogelbeeren
Kalziums 0,434 g, Strontiums 0,003 g, Magne
siums 0,303 g, Eisenoxyduls 0,004 g, Mangan-
oxyduls Spur; Chlornatrium 0,534 g, Brom
natrium Spur, schwefelsaures Natrium 0,291 g,
phosphorsaures Natrium 0,130 g, borsaures Na
trium Spur, Kieselsäure 0,070 g, freie Kohlen
säure 0,908 g.
Viehsalz. Als Zusatz zum Viehfutter verwendet
man Gemische von gewöhnlichem Kochsalz mit
Heu, Wermutkraut oder anderen Futtermitteln,
oder auch Kochsalz, das zur Vermeidung der
Salzsteuer mit rotem Eisenoxyd vergällt (dena
turiert) ist.
Vigognewolle. Die Vicunna (Auchenia vi-
cunna), der kleinste, etwa schafgroße Ver
treter der in den Anden Südamerikas heimischen
Lamatiere, der nur im wilden Zustande, in
Rudeln von sechs bis zehn Stück lebt, sich hin
gegen nicht zähmen läßt, trägt auf der Ober
seite eine seidenartig feine, wenig gekräuselte,
glänzendbräunliche oder rotgelbe, unterhalb
weißgelbliche Wolle. Das Tier wird von den
Gebirgsindianern Perus und Chiles gejagt und
liefert neben der Wolle zugleich ein wohl
schmeckendes Fleisch. Die ungeregelte Jagd
hat den Wildbestand aber schon sehr gelichtet,
die Wolle wird daher immer seltener und teurer
und dürfte in Europa kaum mehr verkommen.
Man verwandte den Stoff zu feinen Mode
waren, Handschuhen u. dgl., doch immer nur
in Untermischung, namentlich auch zur Ver
feinerung der Oberfläche von Filzhüten. ■— Däs
sog. Vigognegarn führt nur einen erborgten
Namen, denn es besteht lediglich aus feiner
Schafwolle und Baumwolle in sehr wechselnden
Mischungsverhältnissen.
Viktoriablau. Diesen Namen führen zwei im
Jahre 1883 von Caro und Kern entdeckte Teer
farbstoffe. Das Viktoriablau B (BS) ist die
Chlorwasserstoffverbindung des Phenyltetrame-
thyltriamidoalphanaphtyldiphenylkarbinols und
erscheint in bronzeglänzenden Kristallkörnern,
die in kaltem Wasser schwer, leichter in heißem
Wasser und in Alkohol mit rein blauer Farbe
löslich sind. Der Farbstoff färbt Seide und
Wolle im saueren Bade, sowie gebeizte und un
geheizte Baumwolle auch im essigsauren Bade,
blau. Viktoriablau 4R hat eine ganz ähnliche
Zusammensetzung, nur mit dem Unterschiede,
daß anstatt der Tetramethyl- die Pentamethyl-
verbindung vorhanden ist. Man erhält den Farb
stoff als bronzeglänzendes Pulver, das in heißem
Wasser mit blauvioletter Farbe löslich ist. Es
färbt wie V. B, nur mit mehr violettem Farbton.
— N eu viktoriablau, R, auch Vikto{iablauR
genannt, ist das Chlorhydrat des Äthyltetrame-
thyltriamidodiphenylalphanaphtyldiphenylkarbi-
nols.
Viktoriagelb, ein dem Safransurrogat nahe
verwandter Teerfarbstoff, besteht hauptsäch
lich aus dem Kalisalze des Dinitroorthokresols
mit nur wenig Dinitroparakresol, welch letzteres
der Hauptbestandteil des Safranersatzes ist. Das
V. verpufft bei Berührung mit einem glühenden
Körper ebenso wie der Safranersatz. Auch Me
tanilgelb (s. d.) wird als V. bezeichnet.
Viktoriagrün. Diesen Namen führt gleichzeitig
das Malachitgrün (s. d.) und ein diesem nahe
stehender Farbstoff, der als Viktoriagrün 3B
oder Neu-Solidgrün BB und 3B bezeichnet
wird. Das letztere besteht aus der Zinkchlorid
verbindung des Tetramethyldiamidochlortriphe-
nylkarbinols und erscheint als metallisch grün
glänzendes, in heißem Wasser mit grünblauer
Farbe lösliches Pulver. Der Farbstoff färbt Seide
und Wolle, sowie mit Brechweinstein undTannin
gebeizte flaumwolle, blaugrün.
Viktoriaorange ist ebenso wie das Viktoria
gelb nur eine Abart des Dinitrokresolkaliums.
Viktoriasprudel in Ober-Lahnstein enthält
nach der 1893 von R. Fresenius ausgeführten
Analyse in 1000 Gewichtsteilen: Bikarbonate des
Natriums 1,4035 g, Lithiums 0,0191 g, Ammo
niums 0,0084 g, Kalziums 0,5084 g, Strontiums
0,0005 g, Magnesiums 0,3886 g, Eisenoxyduls
°, OI 75g. Manganoxyduls 0,0012 g; Chlornatrium
1,3116 g; Bromnatrium 0,0016 g; Jodnatriunr
0,00001 g; Sulfate des Kaliums 0,0516 g, Natri
ums 0,8157 g; arsensaures Natrium Spur; phos-
phorsaures Natrium 0,0009 gl borsaures Natrium
0,0059 g; salpetersaures Natrium 0,0043 g; Kie
selsäure 0,0218 g; freie Kohlensäure 1,515t g-
Violanilin ist ein dem Indulin und Echtblau R
sehr ähnlicher Farbstoff.
Violett. Diesen Namen führen verschiedene
Teerfarben, die durch nachgesetzte Buch
staben und Zahlen unterschieden werden. Vio
lett 5B ist ebenso wie das Methylviolett 6B
und 6B extra sowie das Pariser Violett 6B
dem Benzylviolett (s. d.) nahe verwandt. —
Violett 6B (Kristall violett), die Chlorwasser
stoffverbindung des Hexarnethylpararosanilins,
erscheint in metallisch grünglänzenden Kristallen,
die in Wasser mit violetter Farbe löslich sind,
und wird zum Färben von Seide und Wolle
verwandt. Auch färbt es mit Tannin und Brech
weinstein gebeizte Baumwolle. Die Farbstoffe
Violett R, RR und 5R sowie Rotviolett 5^
extra sind nur Abarten von Hofmanns Violett
(s. d,). — Violet de Paris, Violet direct
und Violet de Methylaniline sind Abarten
des Methylviolett B; Violet impdrial rouge
und Violet phenylique wahrscheinlich nU l
Regina violett identisch. Violet solide istGall 0 '
zyanin. Andere violette Teerfarbstoffe sind das
Lauthsche Violett (s. d.) und das Azo-
violett.
Violettschwarz, ein seit 1887 bekannter Teer
farbstoff, besteht aus dem Natronsalze des
Parapheny lendiaminodisazoalphanaphtholmono-
sulfosäurealphanaphthylamins. Der Farbstoff er '
scheint als bronzegelbes, in Wasser mit braun
roter Farbe lösliches Pulver, das Wolle un l
Baumwolle violettschwarz färbt.
Viridin, ein im Jahre 1877 entdeckter Teer
farbstoff, ein dunkelgrünes, in Wasser nu
grüner Farbe lösliches Pulver, besteht aus deh 1
Natronsalze der Diphenyldiamidotriphenylkarb*'
nolsulfosäure. Dieser Farbstoff sowie das ibJJ
ganz ähnliche Alkaligrün scheint jetzt nie* 1
mehr im Handel zu sein.
Vogelbeeren .(Ebereschenbeeren, lat. FruC'
tus sorbi, frz. Fruits de sorbier, engl. Bi r “_
berries), die Früchte der in Europa und Norn^
asien heimischen Eberesche, Sorbus AucU
paria L., sind rote fleischige Beeren, in der«
Fächern die Samen liegen. Die HauptbestanU'
teile sind roter Farbstoff und Äpfelsäure so^i