Full text: Der Safranhandel im Mittelalter

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goniens '). In die Ebene am Westrand des katalonischen Ge 
birges weisen die Märkte Lerida und Cervera und die Sorte 
Balaguer, Belegier, der die Stadt Balaguer den Namen ge 
geben hat. Zwischen den genannten drei Städten und weiter 
nach Süden hin liegt die Landschaft Urgel, nach der die 
katalonische Sorte auch häufig genannt wird. Als Zentrale 
für den Export aus Katalonien erscheint Barcelona. — Tho 
mas Münzer, ein Nürnberger Arzt, berichtet auch vom Kro 
kusanbau bei Valencia 1 2 3 ), doch muß er gering gewesen sein; 
denn die Ravensburger Gesellschaft, die doch den Schwer 
punkt ihres spanischen Handels im Siafranexport sah, kennt 
ihn nicht. 
In Frankreich begegnet uns im 13. Jahrhundert zuerst 
besonders toskanischer Safran auf den verschiedensten 
Handelsplätzen, Sehr groß ist die Rolle, die er in der Aus 
fuhr von Marseille spielt. Eine Zollordnung von 1228 *) 
führt auch den Safran auf; außer dem Zoll wird eine Abgabe 
für die „Lesta“ festgesetzt. Hierunter ist wohl ein Schau 
amt zu verstehen, dem auch die Aufgabe oblag, den Safran 
von Beimischungen zu befreien, wie wir es später auch in 
anderen Städten finden (katalon. lesta — Wahl). Von Mitte 
März bis Mitte Mai 1248 enthalten die Akten des Marseiller 
Notars Amalric 4 ) 24 Urkunden, dje sich auf Safrangeschäfte 
beziehen. Es handelt sich meist um Ausfuhr in die Mittel 
meerländer: neunmal nach Syrien, neunmal nach Marocco, 
einmal nach Aegypten, einmal nach Cypern, dann nach 
Avignon, Messina, Valencia; zweimal sind die Verkäufer 
Sienesen, es scheint sich also um toskanischen Safran zu 
handeln; sonst ist die Herkunft nicht zu erkennen. — los- 
kanischer Safran begegnete uns auch 1297 in Aiguesmortes, 
und auf den Champagner-Messen sahen wir schon im An 
fang des 13. Jahrhunderts die San Gimignanesen und Floren 
tiner mit dem Produkt ihrer Heimat. Safran unbestimmter 
Herkunft findet sich Ende des 13. Jahrhunderts auf dem 
1) Geschäftspapiere der Ravensburger Gesellschaft. 9 und 11. 
2) Häbler XI. S. 413. 
3) L. Mery et F. Guindon: Histoire analytique et chronologique 
des actes et des deliberations de la municipalite de Marseille. 1841—73. 
I. S. 341 ff. 4) Blancard a. a. O.
	        
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