Ivaöl
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Japanlack
als Zusatz zu dem sogenannten Schweizertee und
fertigt daraus einen beliebten bitteren Likör,
Ivabitter oder Ivalikör. Das Kraut enthält
die Bitterstoffe Ivain, Achillein und Mos cha
tin sowie 0,4 o/o eines ätherischen Öles, Ivaöl.
Ivaöl (lat. Oleum ivae. frz. Essence d’Iva, engl.
J
Jaborandi (lat. Folia jaborandi, frz. Feuilles de
jaborandi, engl. Jaborandi leaves) nennt man
die Blätter verschiedener Rutazeen: Pilocar-
pus pinnatifolius, P. Jaborandi, P. micro-
phyllus, die aus Brasilien, besonders über
Pernambuko eingeführt werden. Die Droge ent
hält neben einem ätherischen Öl mehrere Alka
loide: Pilokarpin (s.d.), Isopilokarpin, Pilo-
karpidin und wirkt schweißtreibend, wird aber
jetzt meist durch das rein dargestellte Pilokar
pin ersetzt.
Jakarandaholz (Zuckertannenholz, Poli-
sander, P’olyxanderholz), eine dichte und
schwere, namentlich zu Furnieren wie auch
Drechslerarbeiten viel gebrauchte amerikanische
Holzart, stammt hauptsächlich von der Bigno-
niazee Jacaranda Brasiliens, wahrscheinlich
aber auch noch von verschiedenen anderen Bäu
men. Das rotbraune oder schwärzliche, von
helleren und dunkleren roten Adern durchzogene
und sehr politurfähige Holz kommt aus den
trockenen Wäldern des inneren Brasilien, teils in
Stämmen oder Blöcken, von denen der weiße,
ziemlich dicke Splint abgehauen ist, teils in
Scheiten und zu Bohlen geschnitten in den Han
del. Je nach Färbung und Zeichnung unterschei
det man gegen zehn verschiedene Sorten, von
denen diejenigen, welche neben vielen Schatten
partien auch schöne lichte Stellen zeigen, am
höchsten geschätzt werden. Das beste J. wird
über Rio de Janeiro, eine zweite Sorte über Bahia
ausgeführt, während ein helleres ostindisches
Vorkommen als geringwertiger gilt.
Jalapenwurzel (Purgierwurzel, lat. Radix
seu Tubera jalapae, frz. Racine de jalap, engl.
Jalap root) nennt man die Wurzel eines in den
ostmexikanischen Kordilleren wild wachsenden,
wie' auch angebauten Windengewächses Exo-
gonium purga Bentham (Ipomoea purga
Hayne), die gleich nach dem Sammeln über
freiem Feuer oder in heißer Asche getrocknet wird.
Die knollig verdickten Wurzeln haben eine kugelige
oder hinten- bis spindelförmige Gestalt, eine runze
lig-höckerige Oberfläche von brauner bis schwarz-
hrauner Farbe, widerlich bitteren, kratzenden
Geschmack und von der Art des Trocknens oft
etwas räucherigen Geruch. Die Bruchfläche ist
gleichmäßig hornartig, im Innern mehlig, der
Querschnitt zeigt unregelmäßig konzentrische,
von Harzgängen gebildete Kreise. Neben Stärke,
Zucker (20 o/o), Gummi und Mineralstoffen (5 bis
6%) ist als wirksamer Bestandteil ein Harz (s.
späjifer) vorhanden. Die echte J. von Verakruz, die
kugelige oder eiförmige Stücke von der Größe
einer Haselnuß bis zu der einer kleinen Faust
bildet, enthält bis zu 17% Harz. Weniger wert
v°H sind die J. von Jamaika und den Ncil-
Mercks Warenlexikon.
Iva oil), das durch Destillation der frisch ge
trockneten blühenden Pflanze mit Wasserdampf
erhaltene bläulichgrüne, pfefferminzartig schmek
kende ätherische Öl vom spez. Gew. 0,928—0,959
siedet bei 170—260°. Der Hauptteil, das sauer
stoffhaltige Ivaöl, geht bei 170—210 0 über.
gherrys. Als Mindestgehalt für offizinelle Ware
verlangt das D. A. B. 9 0/0. Als sog. falsche
Jalapen kommen die Wurzeln verwandter Ipo-
moeaarten in den Handel, so die mehr längliche
Tampikowurzel von Ipomoeä simulans, die
unregelmäßig gekrümmte, ästig faserige Ori
zabawurzel von Ipomoea orizabensis, die auch
Jalapenstengel (Stipites jalapae, Radix ori-
zabae) genannt wird, die Turpethwurzel von
J. turpethum und die bis kopfgroße brasiliani-
sche J. von Ipomoea operculata. Das Harz der
letzteren ist dem Jalapenharz ähnlich, während
dasjenige der drei anderen sich in Äther löst.
Außer den falschen J. werden bisweilen Para
nüsse, Kartoffeln und mit Alkohol extrahierte
J. beigemischt, die am Fehlen des schwarzen
Ifarzes in den Querrunzeln zu erkennen sind.
Der Hauptausfuhrhafefi ist Verakruz, der früher
mehrere hunderttausend Kilogramm betragende
Verbrauch in Deutschland ist aber stark zurück
gegangen. J. dient in Pulverform stark abfüh
rend und muß trocken und vor Licht geschützt
aufbewahrt werden. — Das Jalapenharz (lat.
Resina Jalapae, frz. Rösine de jalap, engl. Jälaji
resin) wird aus den zerkleinerten Knollen mit
starkem Alkohol ausgezogen, der nach dem
Eindampfen hinterbleibende harzige Rückstand
mit Wasser gewaschen, darauf geschmolzen und
in Stangen oder Zöpfe von graubrauner Ober
fläche und hellbraunem glänzenden Bruch geformt.
Das spröde und leicht zerreibliche Harz besteht im
wesentlichen aus dem amorphen, in Wasser und
Äther unlöslichen Konvolvulin, das bei 145°
schmilzt und mit Alkalien die glykosidische Ko n -
volvulinsäure liefert. Es ist selbst in Äther
unlöslich und wirkt doppelt so stark abführend
als die Knollen. Als Verfälschungsmittel sind
Orizabin, Kolophonium, Guajakharz, Aloe u. a.
beobachtet worden.
Japanlack (Urushi), der Rohstoff für die be
rühmten japanischen Lackarbeiten (s. lackierte
Waren) besteht aus dem gereinigten Milchsäfte
des giftigen Lackbaumes oder Firnissumachs,
Rhus vernicifera, der in hervorragender Be
schaffenheit aus den Gegenden Yoshino und
Aidzu geliefert wird. Der unter dem Einflüsse
eines Enzyms (Lakkase) zu einer zähen, süßlich
riechenden Masse eingetrocknete Milchsaft hat
ein spez. Gew. von 1,0020—1,0369 und enthält
neben 10—34°/o Wasser, 1,7—3,5 »/o Stickstoff
substanz und 3,0—6,5 °/o Gummi ungefähr 60 bis
85 °/o einer Verbindung von der Formel C^HjgOo,
die von einigen als eine Säure (U rushinsäure.t,
von Tschirch als ein Harz (Urushin), von Mi
yama als ein Phenol (Urushiol) angesehen
wird. Außerdem sind noch geringe Mengen einer
flüchtigen Säure zugegen, die als Ursache der
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