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Reben Luxusvororten, Jndustrievororten und Arbeiterwohnvororten gehören
Zum sozialdemokratischen Groß-Berlin auch noch eine Anzahl richtiger Dörfer
und Landstädte. Aber dies ist selbstverständlich nicht die Folge von irgend
welcher Willkür von seiten der Partei. Lier war es ganz einfach die
bestehende Wahlkreiseinteilung, bei der man sich um organische Beziehungen
nicht gekümmert hatte, die jene Abgrenzung vorschrieb. Da die beiden Reichs
tagswahlkreise, die Berlin umgeben, zu mehr als zwei Dritteln ihrer Be
völkerung organisch zu Berlin gehören, mußte der restliche Teil mit in das
Groß-Berlin der Sozialdemokratie, die sich nach Wahlkreisen gliedert, ein
bezogen werden.
Wie verteilt sich nun die Bevölkerung von Berlin und Amgegend
nach Berufen und Klassen, und wie hat sich ihre Berufs- und Klassen
gliederung in den Jahren entwickelt, die wir hier zu betrachten haben?
Eine besondere zusammenfassende Statistik für eines der drei als Groß-
Berlin bezeichneten Gebiete gibt es hierüber nicht, wohl aber liegen ver
gleichsfähige Zahlen für die größten hierher gehörigen Orte und Bezirke vor.
Aber die Entwickelung der Fabriken sowie der den Fabriken gesetzlich
gleichgestellten gewerblichen Betriebe geben uns die Berichte der Gewerbe
inspektoren für den Jnspektionsbezirk Berlin Auskunft, der bis 1900 aus
Berlin und Charlottenburg bestand, seitdem aber auch Rixdorf, Schöne
berg und Wilmersdorf umfaßt, so daß er unter dem Gesichtspunkt der Ein
wohnerschaft mehr als drei Viertel von Groß-Berlin darstellt. In der ersten
Epoche, von 1890 auf 1900, sehen wir in Berlin und Charlottenburg, während
die Bevölkerung um etwas über 25 Prozent zunimmt, die Zahl der Fabriken
und fabrikmäßigen Betriebe von 5186 auf 9774, das heißt um 88,5 Prozent,
und die der in diesen Unternehmungen beschäftigten Arbeiter von 159505
auf 229228, das heißt um 43,7 Prozent sich vermehren. In der zweiten
Epoche, von 1901 auf 1905, vollzieht sich in dem vergrößerten Inspektions
bezirk folgende Entwickelung:
>Ml ,905 frÄ!
Gesamtbevölkerung 2 295 000 2 574 000 12,2
Fabriken und fabrikmäßige Anlagen ... 10 740 13 646 27,1
Zn diesen Betrieben beschäftigte Arbeiter. 233 762 285 915 22,3
In beiden Epochen hat sich sowohl die Zahl der Fabriken wie die der
in ihnen beschäftigten Arbeiter schneller vermehrt als die der Gesamt
bevölkerung, aber in beiden Epochen ist zugleich die Zahl der Fabriken und
fabrikmäßigen Anlagen schneller gestiegen als die Zahl der in ihnen be
schäftigten Arbeiter. Der Durchschnitt der Zahl der Arbeiter pro Betrieb
ist jedesmal zurückgegangen. Er war 1890 für den damaligen Zählungs
bezirk 31 Arbeiter pro Betrieb, 1905 aber nur 21 Arbeiter pro Betrieb.
Das bedeutet indes durchaus noch nicht einen entsprechenden Rückgang
oder auch nur Stillstand in der Entwickelung zum Großbetrieb, sondern
gibt nur die Tatsache wieder, daß immer mehr ehedem außerhalb des
Fabrikgesetzes stehende Kleinbetriebe zu Motorenbettieben sich entwickelt
haben, die nun dem Fabrikgeseh unterstehen. Es ist ein technischer Auf
stieg, der es bewirkt, daß die Durchschnittsgröße der Fabriken in einer
Epoche plötzlich verringert erscheint, in der tatsächlich in Berlin mehr no )
als im Staatsdurchschnitt die Groß- und Riesenbetriebe an ut l
Amfang steigend zunehmen. Wohl wird in dieser Zeit mancher ''rop-