Magnesiumlaktat
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Mais
Magnesiumlaktat (milchsaure Magnesia,
Magnesium lacticum) entsteht beim Neutrali
sieren von Magnesiumkarbonat mit Milchsäure
als ein weißes, mit drei Molekülen kristallisie
rendes Salz, das als gelindes Abführmittel Ver
wendung findet.
Magnesiumoleat (ölsaures Magnesium,
Magnesiaseife) wird durch Verseifen von Olein
•mit Magnesia usta oder, älba erhalten und dient
in chemischen Wäschereien zur Verhinderung
elektrischer, Funkenbildung ira Benzin.
Magnesiumsulfat (schwefelsaures Magne
sium, lat. Magnesium sulfuricum, frz. Sulfate
de magnesie, engl. Bitter salt), MgS0 4 , wird aus
verschiedenen Bitterwässern sowie vor allem aus
dem Kieserit der Abraumsalze dargestellt und
kristallisiert mit sieben Molekülen Wasser als
Bittersalz (s. d.).
Magnesiumsuperoxyd(M agn es i umperoxyd)
wird durch Behandlung von Magnesiumsalzlösun
gen mit Natrium- oder Bariumsuperoxyd als ein
leichtes weißes Pulver dargestellt. Die meisten
im Handel befindlichen Erzeugnisse, wie Novo-
zon, Hopogan, Magnesiumperhydrol sind
jedoch Mischungen von erheblichen Mengen Mag
nesiumoxyd und -karbonat mit etwas M. Ent
gegen der vielfach marktschreierischen Anprei
sung zu sog. Sauerstoffkuren wird das M. von
den meisten Ärzten als therapeutisch unwirksam
angesehen.
Mahagoniholz (Mahoniholz, frz. Bois d'aca-
jou, engl. Mahogany) nennt man eine Reihe
wertvoller Nutzhölzer, die von verschiedenen
Pflanzen abstammen. Als echter Mahagoni
baum hat jedoch nur die in Mittelamerika und
Westindien wachsende Swietenia mahagoni
aus der Familie der Zedreleen zu gelten, deren
Holz je nach Klima und Standort große Unter
schiede aufweist. Auf den Inseln bleibt der
Baum zwar wesentlich kleiner, hat aber schöneres
Holz, welches meist als sog. spanisches- in
Blöcken von 45—S° cm Querschnitt und 3 m
Länge in den Handel kommt, während das vom
Festlande, besonders aus Honduras stammende,
möglicherweise von Swietenia multijuga,
dicker und bis 4 m lang ist. Das feinste und
dichteste Holz liefern die Bäume aus hohen
trockenen und felsigen Lagen, doch wird auch
das schwammige, grobfaserige Holz des feuchten
Tieflandes als Blindholz und Unterfurnier ver
arbeitet. Das echte M. von guten Standorten
ist dicht, hart und schwer, im Trocknen wie
unter Wasser sehr dauerhaft und gegen Wür
mer unangreifbar. Es schwindet sehr unbedeu
tend, ist dem Verwerfen und Reißen weniger
unterworfen als irgendein anderes Nutzholz und
nimmt eine schöne Politur an. Die Farbe
ist an neuem Holze gewöhnlich heller, rotgelb
bis heilbräunlich, dunkelt aber allmählich bis
ins Kastanienbraune, nach. Auch zeigt sich meist
eine schöne Zeichnung mit abwechselnden, ver
schieden gefärbten Adern, Streifen, Wellen,
Flammen, feinen Jahresringen, seidenartig glän
zenden Markstrahlen und als feine Ringe er
scheinenden Poren. Außer den erwähnten Blök-
ken kommt das Holz auch in Form von Plan
ken in den Handel, und schließlich gewinnt
man noch aus den ästigen Stammteilen, und
Auswüchsen schönes Maserholz und das sog.
Pyramidehholz, bei welchem die Flammen
sich nach entgegengesetzten Richtungen verbreh
ten. — Von anderen als M. bezeichneten Hölzern,
wird das afrikanische, auch Madeira-M. oder
Kailzedraholz genannte, zu Möbelfurnieren,;
feinen Kasten für Mikroskope, Gewichtssätze:
u. dgl. viel verbraucht.. Es stammt von Kaya)
senegalensis und ist dem echten Holze noch
am ähnlichsten, jedoch , härter als dieses. Von
ostindischen Zedreleen wird das sog. Atlas
holz mit schönem Seidenglanze gewonnen, und
von Eukalyptusarten das dichte, rote, veilchen
artig riechende neuholländische M. Weißes:
M. ist das Anakardienholz.
Mahwafrüchte (Mahwablüten), die fett
reichen Früchte von verschiedenen Bäumen
aus der Familie der Sapofazeen, z. B. Bassia
longifolia, B. latifolia, die auf den Inselnl
des Indischen Archipels heimisch sind, werden
zur Herstellung der Bassiafette (s. d.) benutzt-
Mais (Kukuruz, türkischer Weiten,,
Welschkorn, frz. Mais, engl. Indian corn), eine’
der wichtigsten Getreidepflanzen, Zea Mays,
hat sich von Amerika aus in alle Weltteile ver
breitet und wird sowohl als Grünfutter, wie auch
als Körnerpflanze angebaut, als letztere aller
dings nur im Weinklima südlich vom 54.° n. Br.
In Deutschland findet sich Körnermais südlich
der Mainlinie, am Rhein und im Südwesten, ln
allen Donauländern von Ungarn bis zum Schwar
zen Meer und in den Mittelmeerstaaten bildet er
die vorherrschende Getreidepflanze. Er wird in
starker Düngung gebaut, in Reihen gesät und
muß fleißig behackt werden. Mais verlangt war
men, lockeren Boden und, bis zur handhohen 1
Entwicklung, viel Feuchtigkeit, verträgt aber
keinen Frost oder Nässe und nasse Kälte. Der
Ertrag ist 20—3ofach, ja im Heimatlande bis
toofach! Die zu den Gräsern gehörige Pflanze:
ist zweiblütig und hat viele lange und breite
Blätter. Die weiblichen Blüten bilden die Mais-;
kolben, in denen die Körner zu 6—20 Reihen
dichtgedrängt um die Spindel angeordnet sind,
und die nach außen von zahlreichen Deckblät
tern umschlossen werden. Die Körner sind ver
schieden groß, gelb, weiß, rot, orange, braun,
schwarzbraun, violett oder grünlich, streifig oder
gleichförmig gefärbt und 3—4 Jahre lang keim-l
fähig. Zur Gewinnung der Samen werden die
Kolben künstlich getrocknet und in besonderen
Maschinen enthülst. Die dabei abfallenden Deck
blätter bilden Polstermaterial und guten Papier
stoff, die Kolben Brennmaterial, die Nebentriebe
Futter. Von den zahlreichen Handelssorten, unter
denen bei uns nur die niedrigen bis mittelhohen
zur Reife kommen, seien erwähnt: Spelzmais,
Perlmais, Cuzkomais, Spitzmais, Zuckermais,
Pferdezahnmais, italienischer Cinquantino oder-
Fünfmonatmais, Pignoletto, Badischer, Oberlän--
der, Kroatischer, Pfälzer und Mailänder Mais.
Die Samen enthalten ungefähr 130/0 Wasser,
9—11% Protein, 4—8°/o Fett, H/2—2 % Mineral
stoffe, 2—4 0/0, Rohfaser und 68% stickstofffreie’
Extraktstoffe. Sie finden ausgedehnte Verwen
dung für die menschliche Ernährung zur Her-;
•Stellung von Puddings, Polenta, Suppen, Klo-
Ben, Küchen und Brot sowie in der Technik
zur Herstellung von Stärke (Maizena, Mon
damin), Branntwein, Bier, Kaffee-Ersatzmitteln