Full text: Geld-, Bank- und Börsenwesen

den empfangenen Papieren nach ihren Büros, wo die Prüfung im ein 
zelnen erfolgt. 
Schecks, für die keine Deckung vorhanden ist, oder deren Giros nicht 
in Ordnung sind, oder Papiere, die aus irgendeinem Grunde von der 
Bank nicht bezahlt werden, werden zum Teil schon in der zweiten, um 
• ll 3 / 4 Uhr beginnenden Abrechnung, mit entsprechendem Vermerk versehen, 
znrückgeliefert. Zum Unterschied von den neu eingelieferten Papieren 
werden sie auf einem roten Formular verzeichnet, das die Überschrift 
„Rücklieferung" enthält. Tie morgens bei den Banken einge 
gangenen Papiere (aber nur in Abschnitten von 100 NM und mehr) wer 
ben in gleicher Weise lvic bei der ersten Abrechnung eingeliefert. 
Um 2 Uhr nachmittags findet die letzte Abrechnung statt. Neue 
Papiere werden nicht eingeliefert. Es erfolgt nur eine 
Rückgabe der in der ersten oder zweiten Abrechnung übergebenen, nicht 
in Ordnung befundenen Papiere. 
Die beiden Seiten des Abrechnungsblattes werden nunmehr addiert, 
und durch Subtraktion wird ermittelt, wieviel jede Firnia der G e s a m t - 
heit der Abrechnenden schuldet oder von ihr zu fordern hat. Uber diesen 
Saldo schreibt der bevollmächtigte Vertreter einen Scheck aus — ein 
gelbes oder grünes Formular, je nachdem sich für seine Firma ein Kredit- 
oder Debet-Saldo ergibt. Die Abrechnung stimmt, wenn die vom Leiter 
der Abrechnungsstelle zusammengestellten Kredit» und Debet-Schecks die 
gleiche Summe ergeben. Zeigt sich eine Differenz, so muß so lange 
gesucht werden, bis der oder die Fehler entdeckt sind. Ist die Abrechnung 
in Ordnung und festgestellt, daß die Abrechnenden die erforderlichen Gut 
haben bei der Reichsbank besitzen — reicht das Barguthaben nicht ans, so 
entnehmen die Banken den fehlenden Betrag auf Lombardschein bei der 
Reichsbank —, so unterzeichnet der Leiter der Abrechnungsstelle die von 
den Vertretern der Abrechnungsfirmen ausgeschriebenen Schecks und gibt 
sie dem Girokontor zur Buchung. 
An all den 60 Orten, an denen (Ende 1926) Abrechnungsstellen be 
standen, wird in ähnlicher Weise verfahren. Die 749 Teilnehmer dieser 
Abrechnungsstellen verrechneten 1926 31,9 Millionen Stück im Betrage 
von 56,88 Milliarden RM *). Daneben bestehen noch an einigen Orten 
>1 Eine eingehende Statistik über die Tätigkeit der Abrechnungsstellen wird 
alljährlich von der Reichsbank veröffentlicht. 
11 O. GW. 25. A. 
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