Full text: Einführung in das Studium der Konjunktur

36 Zweiter Abschnitt. Der Ablauf der Konjunktur seit Gründung des Reiches' 
Typen in ein System einzuordnen, eine Systematik der Krisen auf 
zustellen. Es liegt nach dem Gesagten auf der Hand, daß die Auf 
stellung einer solchen Systematik unter den verschiedensten Ge 
sichtspunkten möglich ist. Die beiden folgenden Aufstellungen geben 
solche Übersichten, wie sie von Bouniatan und Sombart auf 
gestellt worden sind. 
Bouniatan teilt ein in: 
I. Allgemeine Wirtschaftskrisen. 
II. Spezielle Wirtschaftskrisen. 
1. Krisen der Verkehrsmittel. 
a) Geldkrise; 
b) Kreditkrise. 
2. Krisen des Wertverkehrs oder Handelskrisen: 
a) Krise des Güterverkehrs oder Handelswarenkrise; 
b) Krise des Kapitalverkehrs oder Börsenkrise. 
3. Krisen der Güterproduktion: 
a) Industriekrise; 
b) Agrarkrise. 
Sombart dagegen unterscheidet folgende Typen: 
A. Krisen als persönliche Schuldtatsache. 
B. Krisen als Naturtatsache. 
C. Krisen als Gesellschaftstatsache. 
I. Privatwirtschaftliche Krisen. 
II. Finanzkrisen. 
III. Volkswirtschaftliche Krisen. 
1. Einfache Absatzkrisen. 
2. Kapitalkrisen. 
a) Primäre Kapitalkrisen. 
b) Sekundäre Kapitalkrisen. 
a) Handelskrisen. 
b) Produktionskrisen. 
Eine andere Einteilung hat neuerdings Spiethoff versucht. Er 
teilt ein in Spekulationskrisen, Wertpapierbörsenkrisen, Warenhan 
delskrisen, Erzeugungs-Gründung-Kapital- und Kreditkrisen. Eine von 
ganz anderen Gesichtspunkten ausgehende Einteilung hat Röpke 
gegeben. Seine Systematik der Konjunkturen erfolgt nach drei Rich 
tungen: 1. nach ihrer räumlich-branchemäßigen Ausdehnung: totale 
und partielle Konjunkturen; 2. nach ihrer zeitlichen Schwinguugs- 
dauer: kurz- und langwellige Konjunkturen; 3. nach ihren Ur 
sachen: exogene und endogene Konjunkturen. 
Jede dieser Einteilungen hat für sich wieder einen besonderen Er- 
kenntndswert; denn jede geht von anderen Gesichtspunkten dabei aus.
	        
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