Full text: Wie kann die heimische Cognacindustrie und der deutsche Weinbau gefördert werden?

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Weinbau durch Zoll geschützt. Der in Deutschland be 
stehende Zoll für Weine zu Brennzwecken beträgt 10 M. 
für 100 kg brutto, das ist gleich zirka 12 M. per 100 1 netto. 
Allerdings dürfen hierfür 22 % Alkohol eingeführt werden, 
während der deutsche Wein im Durchschnitt nur 7 % 
Alkohol hat. Es besteht demnach für den deutschen Brenn 
wein ein Schutzzoll von zirka 4 M. per 100 1. Dieser er 
höht sich aber dadurch, daß für die Verstärkung des Weins 
von seinem natürlichen auf den eingeführten Alkoholgehalt 
Kosten aufgewendet werden müssen, diese betragen auf 
7°/ 0 tigen Wein berechnet zirka 3 M. per 100 1. Dazu 
kommt ebenfalls auf 7%igen Wein berechnet die Fracht 
nach Deutschland mit zirka 2 M. per 100 1, sodaß ein 
Schutz für den deutschen Brennwein tatsächlich von zirka 
9 M. per 100 1 besteht. Es ist außerdem noch in Rechnung 
zu stellen, daß die im Auslande verbleibenden Weinrück 
stände, welche ein gutes Rohmaterial zur Gewinnung von 
Weinsteinsäure darstellen, und demnach auch noch wertvoll 
sind, bei Einfuhr ausländischer Weine zum großen Teil dem 
deutschen Fabrikanten verloren gehen. Bei Einführung 
fertiger Weindestillate stellt sich der Schutz noch etwas 
höher und zwar gleich zirka 10 M. per 100 1 Wein von 7%. 
Als Konkurrenz für die in Rede stehenden deutschen Weine 
kommen nur die grandes und fines Champagneweine der 
Charente in Frage und diese kosteten in den letzten Jahren 
im Durchschnitt 5 Frcs. pro Prozent Alkohol und Barrique 
von 205 1 Inhalt gleich 35 Frcs. oder 28.50 M. für 205 1 
7°/ 0 igem Wein, ab Lager des Besitzers. 
Das entspricht zirka 14 M. per 100 1 Wein von 7% 
Alkoholgehalt. Bei der Einfuhr desselben kommen nun 
noch die oben berechneten 9 M. Unkosten und Zoll hinzu. 
Demnach würde der deutsche Brenner 23 M. für 100 1 
deutschen Wein ausgeben können, um den gleichen Einstands
	        
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