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Legitimation.
Der Inhaber dieses ist beauftragt,
die Controlle in Betreff des Boykott«
Bieres auszuführen.
IV. WahlkrÄOst).
Die Boykott-Kommission.
%
158. Legitimationskarte eines Kontrolleurs
wieder indenRingbrauereien
Stellung finden würden, bis
nicht durch Beschluß des
Vereins derBrauereien eine
andere Situation geschaffen
worden sei. Tatsächlich war
aber die Zahl der Ausge
sperrten größer. Schon in
den Tagen vor dem 16.Mai
waren Arbeiter entlassen
worden, die sich geweigert
hatten, an den streikenden
Böttchern durchVerrichtung
von deren Arbeit zu Streik
brechern zu werden. Eine
Zusammenstellung, die der „Vorwärts" am 17. Juni 1894 veröffentlichte,
zählt denn auch 455 Gemaßregelte auf. And nach dieser Zusammenstellung
ivaren 63 Proz. der Gemaßregelten, nämlich 288, verheiratet und hatten zu
sammen 422 Kinder zu ernähren. Mehr als der vierte Teil von ihnen,
nämlich 123, waren über 3 Jahre, 45 oder mehr als 10 Proz. über 5 Jahre
in ihrer Stellung tätig gewesen.
Diese Massenentlassung rief, wie leicht begreiflich, die größte Erregung
in den Kreisen der Arbeiter Berlins und ihrer Vertreter hervor. Das
allgemeine Empfinden war, daß hier eine Gewalthandlung vorliege, welche die
Arbeiterschaft Berlins nicht ruhig hingehen lassen dürfe, daß diese unbedingt
die Sache der Ausgesperrten zu ihrer eigenen machen müsse. Leute, die, wie
I. Auer, davor warnten, bei der Wahl der nächsten Schritte die Macht
mittel der Gegner zu unterschätzen, wurden als übervorsichtige Schwarz
seher betrachtet, von denen man sich nicht beeinflussen lassen dürfe. Jetzt
habe das Perz zu entscheiden und nicht der kühl berechnende Verstand.
Der Amstand, daß ein paar kleinere Brauereien, die ängstlich geworden
ivaren, schnell noch aus dem Ring austraten, sowie die demonstrative
Stellungnahme der schon etwas größeren Brauerei „Münchener Brauhaus"
gegen ihn ließen es nicht als unmöglich erscheinen, einen Keil in den Ring
zu treiben, und ihn so nach der alten Taktik des „Teile und herrsche" zu
besiegen. Wußte man doch auch, wie verhaßt die Großen des Brauerrings,
insbesondere die Schultheißbrauerei, sich bei den Brauereien der Provinz
durch die Gründung von Zweigstellen in allen Provinzorten von einiger
Bedeutung gemacht hatten. Wer über die inneren Verhältnisse der
Brauereiindustrie und die Leistungsfähigkeit der in Frage kommenden
Brauereien nicht sehr genau unterrichtet war, der konnte allerdings auf
Grund der Stimmen der den Krieg begrüßenden Konkurrenten des Ringes
zu der Ansicht kommen, daß dessen Sprengung keine allzu schwere Sache
sein könne. And auf dieses Ziel ward zunächst seine Bekämpfung gerichtet.
Einen Tag nach dem provozierenden Gewaltakt der Brauereien, am
17. Mai, brachte der „Vorwärts" an der Spitze einen „Arbeiter! Partei
genossen!" überschriebenen, fast in jedem Satz tiefe Entrüstung über die
brutale Massenmaßregelung zum Ausdruck bringenden geharnischten Aufruf.
Zn leidenschaftlichen Worten ward die Aussperrung von über 400 un-