Full text: Das Flammenzeichen vom Palais Egmont

XI. 
Der italienische Faschismus. 
Eine Ausdrucksform des Imperialismus. 
Im Namen der italienischen Vertretung ergreift 
Guido Miglioli (Italien), 
ehemaliger Abgeordneter und Führer der katholischen Bauernbewegung in 
Italien, das Wort: 
IM ist selbstverständlich, daß auf diesem internationalen Kongreß der 
unterdrückten Völker ein Italiener, zwar nicht als Vertreter eines Ko- 
lonialvolkes, sondern eines kolonisierten Volkes das Wort ergreift, denn wo 
man über kapitalistische Tyrannei spricht, darf man das Land nicht über- 
gehen, in dem diese Tyrannei die schärfsten, raffiniertesten und brutalsten 
Formen angenommen hat. 
Aber nicht nur deswegen greifen wir in die Diskussion ein. Zwischen 
der Lage in Italien, der Politik der Unterdrückung, die der Faschismug 
großen Schichten der Bevölkerung gegenüber anwendet, und der kolonialen 
und imperialistischen Außenpolitik des Faschismus bestehen enge Be- 
ziehungen, die Beziehungen von Ursache und Wirkung. 
Dieser Kongreß tagt zu einer Zeit, wo sich die Aufmerksamkeit dex 
ganzen Welt auf die Ereignisse in China konzentriert. Wie uns die Reden 
der verschiedenen Delegierten hier gezeigt haben, keimt in allen Kolonial- 
völkern der Wille zur Befreiung. In China ist eine ungeheure Revolution 
im Gange. In China vollzieht sich jetzt ein entscheidender Schritt in der 
Geschichte der Befreiung der Menschheit. Gegen diese Bewegung schickt 
der italienische Faschismus in seiner großsprecherischen Überhebung seine 
Schiffe und seine mörderischen Waffen. 
Vor fünf Jahren versuchten in Washington die am stärksten an der 
kapitalistischen Vorherrschaft über die orientalischen Völker interessierten 
Mächte die Gegensätze im Stillen Ozean, wenigstens für eine gewisse Zeit, 
auszugleichen. Aber wie bei allen Übereinkünften zwischen imperialistischen 
Regierungen, wurden damit nur neue Verstimmungen verursacht und die
	        
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