Full text: Geld-, Bank- und Börsenwesen

l 0 O. GW. 25. A. 
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stellung und Veröffentlichung erfolgt durch die Statistische Abteilung der 
Reichsbank. x ) 
Die den Banken anvertrauten Depositengelder sind sehr verschiedener 
Natur: Zum Teil sind es zeitweise nicht benötigte Gelder von Kaufleuten 
sKassenvorräte) und von Privaten, die z. B. ihr Gehalt einzahlen und all 
mählich im Laufe des Quartals abheben, zum Teil Betriebsreserven der 
Gewerbetreibenden, zum Teil auch dauernde Einlagen, die den Charakter 
von Spargeldern (Einnahmeüberschüssen) haben und nachher mitunter in 
Effektenanlage umgewandelt werden. Die Banken sind in ihrem Depo 
sitengeschäft die „Saugapparate für die Konzentration der zerstreuten 
Leihkapitalien" sSchäffl es. Sie sind mehr als bloße Kredit Vermitt 
ler: Sie formen swie der Fabrikant die Rohstoffe) die Kapitalien um 
und leihen sie dann für eigene Rechnung und Gefahr aus. In diesem Sinne 
spricht M a c l e o d von „manufactory of credit". 
Zur Bequemlichkeit des Publikums haben die Banken an größeren 
Orten zahlreiche Depositenkassen errichtet. Diese haben sich an 
fangs ihre Kunden in der Weise herangezogen, daß sie zunächst den Ge 
werbetreibenden der näheren Umgebung Kredite einräumten. Die damit 
bezahlten Gläubiger ließen dann die Gelder häufig bei der Bank stehen 
und besorgten nach und nach ihren gesamten bankmäßigen Verkehr durch 
die Depositenkasse. Aus den Depositenkassen wurden so Wechsel 
stuben, die alle Bankgeschäfte in gleicher Weise wie die Zentrale be- 
sorgten. Die Angabe des Aktien- und Reservekapitals an den Schau 
fenstern der Depositenkassen soll denen, die Gelder in Verwahrung 
geben wollen, Vertrauen einflößen. Wichtiger wäre Angabe der Höhe 
der Verpflichtungen, für welche dieses Eigenkapital Garantiefonds sein soll. 
b) Technik des Depositenverkehrs. 
Bei der Errichtung des Kontos erhält der Kunde in der Regel ein 
Depositenbuch, in das alle Zahlungen und alle Abhebungen einzu- 
träger: sind, ferner ein Stück der „Bedingungen für den Depositenverkehr", 
i) Von Ausbruch des Krieges an unterblieb, im Einverständnis mit der 
Reichsbank, die Veröffentlichung der Zweimonatsbilanzen. Seit Ende Februar 
1925 ist wieder, auf Anordnung des Wirtschaftsministers, die Veröffentlichung 
der Zweimonatsbilanzen aufgenommen worden.
	        
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