Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Geldes.
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bank, daß an dem Gelde sich nichts verändert,- daß Gewicht und
Wert der Münzen von den Hoch- und Niedrigkonjunkturen,
von dem Krach, der Krise, der Arbeitslosigkeit unangetastet
geblieben sei.
Wer sich vom Wertglauben hat freimachen können, wer in den Ausdrücken:
Wertmaß, eigener Wert, innerer Wert, Wertbewahrer usw. nichts als
Phrasen sieht, wer im Tausch der Waren gegen Geld nicht das Ergebnis
einer beiden Dingen immanenten Eigenschaft, sondern eine Handlung (oder
besser zwei einseitige Handlungen der beiden handelnden Personen), wie jede
andere Handlung sieht, der denkt anders über die Aufgaben des Staates in
Bezug auf das Geldwesen.
Für die Wertapostaten ist das Verhältnis des Geldes zu den Waren,
das Taufchverhältnis, die Hauptsache am Gelde. Der Wertapostat verlangt
ein festes Verhältnis zwischen Waren und Geld,- und da er die Erfüllung
dieses Wunsches nicht von Eigenschaften des Geldes erwartet, so verlangt
er, daß der Staat mit derber Hand eingreifen soll, wo er bislang mit
verschränkten Armen zuschaute. Der Wertapostat, der nichts von Werteigcn-
schaften des Geldes weiß, sondern km Tausch zwischen Waren und Geld nur
eine Handlung erblickt, verlangt, daß auch der Staat handeln soll, so oft sich
das bestehende Verhältnis zwischen Waren und Geld zu verschieben droht.
Der Wertapostat verlangt, daß, wenn die preise steigen (Hochkonjunktur), der
Staat die Nachfrage nach Ware durch Einzug von Geld dämpfen soll, und
daß, wenn die Preise fallen, der Staat die Nachfrage durch Vermehrung
des Geldangebots beleben soll. Der Wertapostat verlangt statt des heute
geübten fatalistischen Zusehens zielbewußtes Eingreifen,- er erwartet wirkliche
Währung nur von einem ununterbrochenen, aktiven Regulieren.
Die volkswirtschaftliche Beöeutung öes Gelües.
Die Vorteile, die uns die Arbeitsteilung gegenüber der Urwirtschaft
bietet, sind unberechenbar groß. Der Arbeitsteilung verdanken wir es, daß
wir uns in manchen Dingen über den tierischen Standpunkt erheben konnten,
daß wir Menschen geworden sind. Das Leben der überwiegenden Mehrzahl
der Menschen hängt heute unmittelbar von der Arbeitsteilung ab. Wie der
Bienenstock ohne die Arbeitsteilung undenkbar ist, so würden auch ohne die
Arbeitsteilung vielleicht 99 / 100 der heutigen Bevölkerung Deutschlands ver
hungern, der Rest ein kümmerliches, tierisches Dasein fristen.
Die Arbeitsteilung bedingt den Austausch der Produkte und hängt von
diesem ab. Sie kann sich nur so weit entwickeln, wie es der Tausch der
Produkte gestaltet. Die Grenzen der Arbeitsteilung werden durch die
Schwierigkeit des Austausches, des Handels, gezogen. Sonst kann sich die
Arbeitsteilung unbegrenzt erweitern und vertiefen. Wachsen die Schwierigkeiten
des Handels, so leidet die Arbeitsteilung, und da die überwiegende Mehrzahl
der Menschen heute nur geteilte Arbeit verrichten kann, so bedeutet Be